
Nun weiß ja jeder, dass Eigenlob stinkt, besonders bei Künstlern und solchen, die es werden wollen. Deswegen senken wir unser Haupt in aller Bescheidenheit und erwähnen unsere erstklassige musikalische Performance mit keinem Wort.
Oder -- dies ist vielleicht ein gangbarer, die guten Sitten wahrender Weg -- wir betrachten unsere Leistung aus der Sicht unseres streng neutralen CMOs Thomas S., der mit seiner Moderation wieder die Lacher und die Herzen der Frauen auf seiner Seite hatte. Er wusste die nervösen Musikerinnen und Musiker mit aufmunternden Ansagen bei der Stange zu halten. Ein Beispiel (bei Die Straßen von San Francisco): "Das ist ein schweres Arrangement. Wir fangen mal an und sehen, wie weit wir kommen." Und tatsächlich, wir haben das Ende des Stückes gemeinsam erreicht.
Thomas ließ das Publikum auch mit einem Rückblick auf zwei katastrophale Proben, die selbst ihm mit seinem "sonnigen Gemüt" die Stimmung verdorben hätten, an der Vorgeschichte des Konzerts teilhaben. Und schließlich zeigte er sich am Ende "überrascht, wie gut es geklappt hat". Aber eigentlich war das alles nur Show -- im Grunde seines Herzens ist er sicher stolz auf uns.
Kommen wir zu meinem persönlichen Konzerterlebnis: Meine eingeschränkten Fähigkeiten als Trompeter führen ja immer zu einem beachtlichen Kloß in der Magengegend, wenn es bei einem Auftritt ein Solo zu spielen gilt. Und aufmerksame Leser dieses Blogs wissen, dass ich in letzter Minute ein vergleichsweise einfaches Solo bei Work Song (das Stück wurde gestrichen) gegen ein 64 Takte langes, harmonisch eher undankbares Solo bei Hawaii Five-O eintauschen musste. Machen wir es kurz: Ich habe mich teuer verkauft und sogar zum ersten Mal in meinem Leben ein hohes H in einem Solo gespielt und für mindestens anderthalb Takte ausgehalten -- wenn auch eher auf den Schneidezähnen als mit den Lippen. Nach dem Konzert sprach ich Thomas darauf an, und er sagte: "Ja, den [Ton] hast du stehen gelassen. Da habe ich gleich gemerkt, dass dir nichts mehr einfällt." Er ist schon ein Schätzchen, unser Thomas.
Was gibt es sonst noch zu sagen?
- Ganz wichtig: Es war das erste Konzert mit Beatrix A., unserer neuen Sängerin. Wie soll ich ihren Auftritt beschreiben? Wir haben ja schon in den Proben gestaunt und vor Begeisterung die Einsätze verpasst, wenn sie gesungen hat, aber gestern Abend hat sie mir ihrem Gesang und einem umwerfenden Outfit sicher alle vollkommen verzaubert.
- Unser Haus- und Hof-Fotograf, Peter G., von dem viele fantastische Bilder auf unserer Website stammen, hat auch gestern wieder einige Gigabyte-Speicherkarten vollgeknipst. Wir brauchen noch einige Tage, um die Ergebnisse zu sichten und werden die Highlights dann veröffentlichen.
- Die Informationen zu den Fernsehserien, deren Titelmelodien wir im 2. Set gespielt haben, können Sie bei Interesse noch einmal im Überblick nachlesen.
Und das Wichtigste zum Schluss: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert! Wir sehen uns hoffentlich bald wieder, zum Beispiel am 9. Dezember 2007 im Wieslocher Palatin.
Hallo,
AntwortenLöschenjo, schade für alle, die nicht da waren. An dem Abend gab es wirklich viel zu erfahren. Nicht nur wertvolle Informationen wie z.B. dass die Utensilien aus Starsky & Hutch auch gleich bei Magnum wiederverwendet wurden, oder welches Baujahr der Ferrary von Tom Selleck hatte, nein ich habe auch erfahren, dass ich Vater von drei Kindern sei - naja zwei kenne ich ja bereits.
Ich muss auch sagen, Thomas ist ein genialer Meister der Ablenkung - ich meine die Ablenkung von dem Schwierigkeitsgrad der Musik - das hat soviel Lockerheit gebracht, dass wir auch die schwierigsten Stücke ohne viel Nachdenken gespielt haben.
Noch meine persönliche Meinung zu Hendriks Improvisation: Wenn man eine Improvisation durch intensive Vorbereitung eingeübt hat, dann verliert die Improvisation ein reizvolles Element, die Überraschung durch das Unbekannte. Improvisation ist für mich die Suche nach einer Lösung und nicht schon die Lösung selbst. Die "Stammhirnspieler", die die Akkorde auch mal ignorieren, oder so wie ich zwar lesen können und nur intuitiv erfassen, wissen was ich meine.
Mein Kompliment an die SAP Bigband und ihrer musikalischen und organisatorischen Leitung, die mir das schönste Hobby ermöglichen. Danke, ich weiß das zu schätzen.
Clifford T.
Nun erstmal Gratulation zu Eurem gelungenen Auftritt!! Ich bin mit hohen Erwartungen hingegangen - und die wurden auch erfüllt!!
AntwortenLöschenIch muss allerdings zugeben, dass im Nachhinein ein paar Aspekte des Abends für mich ungeklärt bleiben - und ich möchte betonen: keine davon den musikalischen Beitrag betreffend. Diese würde ich jetzt der Einfachheit halber und wie in diesem Blog häufiger geschehen, als Aufzählung anhängen:
1) Warum hat Ralf H. eine dreckige Trompete?
Also dreckig im Sinne von "nicht glänzend" - alles andere konnte ich aus der Entfernung nicht beurteilen. Auffallend war, dass alle Instrumente (sogar das Ferrari-Keyboard) glänzend aufpoliert waren ausser .... Eine bösartige Intrige gegen den Präsidenten Eurerseits??
2) Warum trinkt Ihr Wasser während des Konzerts?
Ich bin bisher davon ausgegangen (und das liest man auch immer wieder UND das habe ich zusätzlich in jahrelangen sporadischen Feldversuchen selbst beobachtet), daß echte Musiker was anderes trinken - also mindestens mal Dosenbier, wenn nicht gar eine dunkelere, hochprozentigere Flüssigkeit. Gut, jetzt kann man sagen, dass Dosenbier heute aufgrund der politischen und pfandrechtlichen Frage nicht mehr zeitgemäß ist, aber ....... seid Ihr keine echten Musiker????
3) Warum habt Ihr die Feuerwehr nicht eingeladen?
Ich freue mich jedes Mal und fühle mich gleich um Längen sicherer, wenn ich beim Eintreten in den Konzertsaal ein paar uniformierte (!) Feuerwehrleute sehe. Denn wer hätte sich drum kümmern sollen, wenn eins der herumstreunenden, offensichtlich elternlosen Kinder beim Brunnen-Erklettern runtergefallen wäre? Oder gibt es in Walldorf keine Feuerwehr???
4) Wer ist eigentlich verantwortlich für die Schilder beim Getränkeverkauf?
Da stand:
Bier 0,4 1,50
Sekt 0,4 1,50
...
Draufhin habe ich mir (weil ich habe mal BWL studiert) selbstverständlich einen Sekt bestellt, wurde aber mit einem 0,1 Glas Sekt und einem Kopfschütteln abgespeist als ich die Frage aufwarf, wo denn mein laut Preisliste bezahltes 0,4 l Glas sei - Zeugen (zwei!) sind vorhanden.
Ich wäre natürlich sehr erfreut über eine umfassende Beantwortung der Fragen.
Ich grüße Euch herzlichst.
Aber Frl. Czernatzke, mit dir wächst ja eine zweite Luzie heran! Gerne nehme ich Stellung zu deinen Fragen.
AntwortenLöschenZu 1)
Ja, Ralfs Trompete hat wirklich die besten Jahre hinter sich. Total abgestumpft. Ich schaue schon gar nicht mehr hin. Aber er steht auf diese komische Gießkanne, keine Ahnung wieso.
Zu 2)
Wir haben nach dem Konzert kein Wasser mehr getrunken. Ralf hat den Wein besorgt, und er kennt sich aus.
Zu 3)
Mir wurde auch ganz schwindlig, als das Kind auf dem Brunnen rumkletterte. Aber was soll die Feuerwehr da machen? Es mit einem Hochdruckstrahl vom Brunnen runterschießen?
Zu 4)
Du hättest auf dem knappen halben Liter Sekt bestehen sollen -- wir hätten danach nochmal so gut geklungen! Verantwortlich für die Schilder sind wir nicht. Glück gehabt.
Herzliche Grüße
Hendrik
Lieber Hendrik, liebe SAP BIG BANDler,
AntwortenLöschenjetzt muss ich mich aber auch schnell zu Wort melden, sonst wird Fräulein Czernatzke noch zu einer echten Konkurrenz und zieht alle Sympathien der BB auf sich. Just kidding! Ich gönne Dir den Feedback im Blog und Euch allen die Tatsache, dass sich die Anzahl der weiblichen Fans um 100% gesteigert hat (das kann ich auch ohne BWL-Studium ausrechnen!).
Das Jahreskonzert hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Wie versprochen, habe ich nach jedem Solo kräftig applaudiert, konnte mich aber gegen den Rest des Publikums nicht durchsetzen. Daraus kann man schließen, dass es den anderen auch gefallen hat.
Das erste Set traf meinen persönlichen Geschmack etwas mehr, auch wegen der neuen Sängerin. Von ihr möchte ich in Zukunft mehr hören und sehen. Sie hat ein super Stimme und eine mitreißende Performance gezeigt. Dein Solo, Hendrik, war auch sehr gut, aber (tut mir leid, dass ich so ehrlich sein muss) nicht ganz so gut wie das von Toni „Clifford“ D. (Oh je, hoffentlich gibt es jetzt nicht Krieg im Trompetensatz...)
Eine weitere, gut hörbare Errungenschaft hat Hendrik aber vergessen zu erwähnen: das rote Ferrari-Piano. Bislang dachte ich ja immer, Schröder's Flügel sei das Non-plus-ultra der Tasteninstrumente. Aber dieses Teil hat eindeutig den geileren Sound. Wie ich höre, war es nur ausgeliehen. Nach den letzten Einnahmen aus dem CD-Verkauf müsste doch eine solche Investition im Budget enthalten sein, oder?
Zu guter Letzt noch ein Tipp an alle Kürbiskernöl-Gewinner. Wie man gestern in einer der momentan allgegenwärtigen Kochshows sehen konnte, kann man damit angeblich auch Vanille-Eis mit Schlagsahne verfeinern. (Ja, ganz im Ernst!). Also lasst es Euch schmecken...
Luzie
Liebe Luzie,
AntwortenLöschenvielen Dank für Dein Kompliment zum Solospiel. Fairerweise möchte ich anmerken, dass ich bei Soft Wind auch länger Gelegenheit zu spielen hatte als Hendrik bei Hawaii.
Deine Kenntnis zu Kürbiskernöl überrascht mich. Ich habe Vanilleeis mit unserem Kürbiskernöl natürlich schon probiert. Überraschend lecker ist das. Wenn Du das auch mal probieren möchtest, dann melde Dich bei mir, dann kann ich Dir eine Probe zukommen lassen.
Kontakt: http://www.deimel.at
Viele Grüße,
Toni C. D.
Hallo BigBandler,
AntwortenLöschenja, da hätte ich es doch beinahe vergessen, aber glücklicherweise habe ich eben Luzies Kommentar gelesen ....
Die neue Sängerin .... also erstmal möchte ich Luzie uneingeschränkt zustimmen: super Stimme, ein schon fast unheimliches Volumen (da frage ich mich wo eine doch eher zierliche Fraue diese Stimme herholt) und sehr hübsch ist sie auch (mal so mit den Augen einer Frau gesehen), ziert Euch damit ungemein (und ist sicher auch gut für die Moral der Truppe, vorausgesetzt sie probt auch immer schön in ihren Bühnen-Outfits). Kurzum: die Frau kann super singen und sieht auch noch umwerfend aus.
Ich persönlich bin da aber eher Puristin, bevorzuge Euch 'ungeschminkt' (also musikalisch gesehen). Ich habe die Befürchtung, dass durch den Gesang die Musik doch eher mainstreamig wird, mit "Streetlife" habt Ihr Euch meines Erachtens da schon auf den Weg gemacht .... und ich fände das schade. (Ende meiner Meinung)
Ich wünsche Euch eine schöne Woche!