Tote Hose im Blog, der Auftritt in der SAP ARENA und so weiter

Was ist hier eigentlich los? Tote Hose oder was? Seit ein paar Wochen kein neuer Beitrag, nicht mal ein Bericht vom Auftritt in der SAP ARENA -- schwache Leistung.

Ist ja gut, ihr habt ja Recht, so geht es nicht. Aber manchmal muss man eben in Deckung gehen, im Hintergrund liegen wie eine verwundete Raubkatze, um dann irgendwann gestärkt aus dem Dickicht hervorzuspringen und zuzuschlagen. Im Moment liegen ich noch da herum und lecke meine Wunden. Das merkt man auch daran, dass meine Metaphern viel kitschiger sind als sonst. Und da von den anderen Autoren dieses Blogs irgendwie auch nichts kommt, war hier eben kurz mal Sendepause.

Während also alles schläft, ist unser geschätzter Präsident, Ralf H., umtriebig wie immer und zieht die nächsten Auftritte ans Land. Sowohl die Fußballfans der Region, die schon dem alljährlichen SAP CUP in Rettigheim entgegenfiebern, als auch die Freunde des Angelbachtaler Pfingstmarkts können sich freuen: Bei beiden Veranstaltungen sind wir wieder dabei.

Ach ja, wo wir schon von Veranstaltungen sprechen: Unser Auftritt in der SAP ARENA (siehe auch den Bericht von der Generalprobe) war kurz und schön. Während des Soundchecks wurden wir von einem unglaublich dynamischen Regisseur auf zwei Dinge eingeschworen: Erstens: Wir spielen nach dem Top Act (Kaya Yanar) und zweitens: Wenn er uns ein gewisses Zeichen gibt, müssen wir das aktuelle Stück zu Ende spielen und dann die Bühne fluchtartig verlassen. Der erste Punkt führte dazu, dass wir nur ca. 40 Minuten spielen konnten, denn nachdem Kaya sich vom Publikum verabschiedet hatte und wir backstage schon aufgeregt unsere Frisuren überprüften, besann der Comedian sich eines Besseren und kehrte kurzerhand auf die Bühne zurück, so dass wir im Hintergrund unsere Frisuren vergaßen und uns die Bäuche hielten vor Lachen.

Irgendwann war er dann aber wirklich fertig und von Stund an konnten wir von uns behaupten, Kaya Yanar hinter der Bühne begegnet zu sein -- und rein vom Ablauf her könnte man ja fast behaupten, dass er unsere Vorgruppe war! Wir haben es wirklich weit gebracht, mein lieber Schwan.

Auf der Bühne haben wir dann engagiert gejazzt (High Maintenance, Hay Burner, Moten Swing, Magnum, Fever), während die versammelten Kolleginnen und Kollegen sich mit allerlei kulinarischen Highlights von einem anstrengenden Tag erholten. Irgendwann kam der coole Regisseur, und ich war gespannt, ob er das verabredete Zeichen einsetzen würde. Er hatte nämlich im Vorfeld gezögert, ob man es wirklich guten Gewissens verwenden könne: Es handelte sich um die Handbewegung, bei der man die flach ausgestreckte Hand ruckartig von links nach rechts am Kehlkopf vorbeizieht. Also so, als ob man jemandem die Gurgel durchschneiden würde (was ja gerade bei Blasmusikern häufig zum sofortigen Verlust des Tones führt). Er hat sich aber nicht getraut, obwohl Thomas ihm beim Soundcheck versichert hatte, dass er diese Handbewegung in jeder Probe mehrfach einsetzt. Stattdessen flüsterte er Thomas etwas ins Ohr, was aber den gleichen Effekt hatte: Wir spielten das aktuelle Stück noch zu Ende und verließen dann fluchtartig die Bühne.

Dabei ergab sich für mich noch eine gewisse Peinlichkeit: Auf meinem Notenständer kleben einige Blätter (Ralf sagt dazu immer "Dashboard"), die folgendes zeigen:
  • Dur- und Molltonleitern
  • Bluestonleitern
  • Quintenzirkel
Was soll man machen, wenn man sich den Mist nicht merken kann? Es ist ja auch eigentlich kein Problem, denn zum Glück kann das Publikum normalerweise nicht auf den Notenständer schielen. Unangenehm war aber, als sich der Posaunist der Band, die nach uns spielte, beim Stabwechsel auf der Bühne meinem Notenständer näherte und die aufgeklebte Informationsfülle mit einem ungläubigen "Das ist ja praktisch" kommentierte. Na ja, er weiß ja nicht, wie ich heiße.

Dies soll genügen für ein kurzes Lebenszeichen -- bis bald!

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