
Unser CMO Thomas S. hat mit Tonmeister Jakob H. einige (hoffentlich schöne) Stunden im Studio verbracht, um die Aufnahme auf Hochglanz zu polieren. Wir sind alle schon mächtig gespannt, wie sie klingen wird. Ich hatte ja in ganz besonderer Weise von den Möglichkeiten der modernen Technik profitiert, als ich mein 32-taktiges Solo bei El Centro scheibchenweise einspielen durfte, und kann es kaum erwarten, das Endergebnis zu hören. Ja, OK, ich gebe es zu, ich bin einer von den Typen, die eine neue CD aus der Verpackung reißen, in den CD-Player legen, zum eigenen Solo vorspulen und erleichtert aufseufzen, wenn es nicht völliger Schrott ist.
Die Musik ist aber nicht alles: So eine CD braucht auch ein Cover und ein Booklet. Unser Pianist und Chief Graphic Designer (CGD) Frank H. hat in den letzten zwei Wochen zahllose Nächte mit Photoshop, Quark und Co. verbracht, um das Cover und Booklet für das neue Album zu gestalten. Natürlich war er zu diesem Zeitpunkt schon geschwächt von der üblichen E-Mail-Schlacht um die Auswahl des Hauptmotivs (die unser CMO übrigens gewonnen hat). Heute hat Frank mir dann Forschungsergebnisse zum Thema "Wie lange überlebt ein Mensch ohne Schlaf?" zugeschickt, was wohl (für die Linguisten unter uns) als indirekter Sprechakt zu werten ist und eigentlich so viel bedeutet wie "Wir sollten so langsam mal fertig werden". Es ist aber auch wirklich bald so weit, und wenn alles gut geht, sind die Daten am Freitag auf dem Weg ins Presswerk.
Erinnern Sie sich noch an den Probenbericht vom 1. April 2009, in dem der Titel unserer neuen CD beinahe viel zu früh enthüllt wurde (nur die Reihenfolge der Buchstaben stimmte nicht)? Es ist tatsächlich bei diesem Titel geblieben, so dass es sich immer noch lohnt, an dem kleinen Preisrätsel teilzunehmen, das ich kurz vorher aufgesetzt hatte. Als weitere Vorabinformation kann ich ein Bild vom Cover der neuen CD anbieten, aber auch hier ist (wie damals bei den Buchstaben) leider etwas schiefgegangen. Das Bild ist ein wenig unscharf. Da ich diese Zeilen aber zu nächtlicher Stunde schreibe, kann ich Frank unmöglich anrufen und um ein Update bitten. Es könnte ja sein, dass er heute Nacht ausnahmsweise mal schläft.

Dies ist also der Hintergrund, vor dem heute die Generalprobe für unseren morgigen Auftritt in Mannheim stattfand. Thomas kündigte zu Beginn an, dass wir das Programm (70% Latin, 30% Swing/Blues und viel Gesang) einfach komplett durchspielen würden. Das taten wir dann auch, aber irgendetwas war anders als sonst. Thomas war noch entspannter als sonst, obwohl wir sicher nicht perfekt gespielt haben. Er klatschte, tanzte, sang, dirigierte und ließ ein Stück nach dem anderen auflegen, ohne kritische Stellen zu wiederholen. Seine Verbesserungsvorschläge beschränkten sich auf ein gelegentliches "an der Stelle müssen wir ein bisschen aufpassen", und ansonsten war alles eitel Sonnenschein.
Einen ersten Höhepunkt nahm das Ganze bei Cruisin' for a Bluesin': Thomas ließ das Stück

Unser Drummer (Thomas hat mir verboten, "Schlagzeuger" zu sagen) Olli B. hat bei Cruisin' übrigens um sein Leben getrommelt und mächtig draufgehauen. Er wird ja demnächst ein neues Drumset (heißt das so? "Schlagzeug" darf ich dann ja wohl auch nicht sagen) kaufen, und muss insofern auf platzende Felle und zerbeulte Becken keine Rücksicht mehr nehmen. Zwischendurch ist er sogar aufgestanden und hat uns etwas vorgetanzt.
Sie merken es: Diese Probe war etwas Besonderes. Der Drummer zum Scherzen aufgelegt, der Bandleader extrem entspannt -- was war da los? Bei Street Life schaukelte sich das Ganze abermals hoch: Diese Nummer beginnt ja ganz langsam, wird dann aber nach einem kurzen Break so richtig groovy, fast schon discomäßig. Hier taten sich einige Musikerinnen und Musiker zusammen und skandierten "Heinz, aufstehen!" Sie wollten offenbar einen Bassisten sehen, der den Groove nicht nur spielte, sondern bis in die letzte Faser verkörperte. Nun, die Bereitschaft war da (er stand auf), aber Thomas S. fühlte sich doch genötigt, sich bei dieser Nummer vor ihn zu stellen und Anschauungsunterricht zu erteilen. Und was soll ich sagen: Wir wussten ja alle, dass Thomas eine extraheiße Luftgitarre spielt, doch wie

Die Nachbesprechung fand heute an einem ungewohntem Ort statt: Alle unsere Stammlokale fanden in der Abstimmungsphase keine Mehrheit, und so ließen wir uns im Walldorfer Erbprinz nieder. Hier wurden wir gleich mehrfach positiv überrascht.
Zunächst einmal waren die Speisen von sehr guter Qualität. Ich kann dies nur auf Grund des optischen und olfaktorischen Eindrucks und anhand der Äußerungen meiner Mitmusikerinnen und -musiker beurteilen, denn nachdem ich heute Mittag in der Kantine fürchterlich abgestürzt war (Currywurst mit Pommes und Mayo, dazu Extra-Pommes mit Extra-Mayo), beschränkte ich mich auf ein Getränk. Trotzdem: alle Achtung, das war nicht übel. Gegen Ende tranken wir dann noch einen Espresso, der wirklich fantastisch schmeckte. Der Kellner schließlich war nicht nur unterhaltsam, sondern auch äußerst tolerant und leidensfähig. Der Akzent, den er aus seiner bayerischen Heimat mitgebracht hatte, veranlasste Thomas nämlich zu der Frage, aus welcher Gegend in Österreich er denn stamme, und an dieser Stelle hätte er natürlich alle Berechtigung gehabt, eine Schießerei anzufangen. Hat er aber nicht, sondern das Geschäft mit Humor und Stil zu Ende gebracht. Respekt! Da werden wir uns sicher mal wieder sehen lassen.
Liebe Bigband, lieber Henrik,
AntwortenLöschenich als musikinteressierte junge Dame (und mit, wie Ihr wisst, etlichen PR-Beratungsverträgen in der Musikbranche) versuche immer auf dem Laufenden zu sein, was die regionale Musikbranche anbelangt. Und so bin ich immer mal wieder am Internet-Surfen, so auch am gestrigen Abend, und da bin ich doch glatt über einen Auftrittstermin von Euch gestolpert - am kommenden Sonntag.
Ich habe dann auch gleich versucht den Auftrittstermin mit den zahlreichen sonstigen Verpflichtungen in meinem Kalender abzugleichen, aber leider fehlte mir eine fundamentale Information – die UHRZEIT. Ich habe dann über weitere Suchmechanismen des Internets versucht diese herauszufinden, aber es ist mir nicht gelungen.
Es gibt jetzt meines Erachtens nach zwei Möglichkeiten: 1) ich bin zu blöd, 2) ich bin blind und habe die vielen Plakate, die überall hängen übersehen oder 3) Ihr plant einen Geheimauftritt (und das machen angeblich auch mal weltberühmte Bands, die einfach mal wieder in nem kleinen Club auftreten wollen und die kündigen das dann auch nicht an….)
Falls 3) zutrifft gebe ich jedoch zu bedenken, dass dann unter Umständen auch der Absatz der neuen CD nicht im gewünschten Maße erfolgen kann und es wieder für die Top-100-Charts langt.
Mit sonnigen Grüße, Frl.C.